Perfektes Tenniswetter beim Jugend Cup Renningen/Rutesheim 2022

Auch die 24. Auflage des Jugendcups ließ kaum Wünsche offen. Sportlich sowieso nicht und ein Catering auf beiden Anlagen gab es nach den Corona-Einschränkungen in 2021 ebenfalls.

Zum Gelingen einer solchen Großveranstaltung gehören in unserem Fall aber auch immer engagierte Helfer: Auf- und Abbau, Platzpflege, Shuttle-Service, Turnierbüro, Ballkinderbetreuung und nicht zuletzt die vielen Zuschauer, die den Spielern beinahe schon das Gefühl geben, auf der Profitour unterwegs zu sein. Hierfür gilt allen ein ganz großer Dank.

Impressionen der Turnierwoche:

Wie international es bei uns zugeht, verdeutlicht auch der Text von Jugend Cup Pressechef Peter-Michael Zettler:

Damit hätte zu Beginn des Jugend Cups 2022 kaum jemand gerechnet. Schließlich hatte niemand die deutschen Spielerinnen und Spieler nach vielen – auch kurzfristigen – Absagen im Vorfeld auf der Rechnung. Und doch erklang an den Finaltagen drei Mal die deutsche Hymne – obwohl Talente aus 42 Ländern (Rekord) am Start waren. Der Jugend Cup scheint sich allen Unkenrufen zum Trotz zu einer Bastion für den deutschen Nachwuchs zu entwickeln.

Bei den Wettbewerben von Tennis Europe gingen beide Jungs-Titel an junge Tennis-Germanen, der Titel U 16 und damit die Internationale Deutsche Jugend-Meisterschaft sogar an einen Spieler aus der Region – an den Bernhausener Mathis Dahler. Die Konkurrenz U 14 gewann der Berliner Felix Triquart, der die Turnierwoche im Haus von TCR-Trainer Manne Long verbringen durfte. Den Titel bei den Juniorinnen U 18 sicherte sich Sonja Zhiyenbayeva aus Andernach, deren Eltern aus der ehemaligen Sowjetunion stammen– die Mutter, deren Namen sie trägt, aus Kasachstan, der Vater aus Russland.

Noch mehr Multi-Kulti gibt’s bei einer Familie, deren ältester Sohn Fadi Bidan beim Jugend Cup unter libanesischer Flagge antrat und im ITF-Turnier bis ins Viertelfinale vorstieß. Der Junge mit der wilden Mähne besitzt aber auch noch einen syrischen sowie armenischen Pass und trainiert im belgischen Bree in der Akademie der vielfachen Grand-Slam-Siegerin Kim Clijsters. Der 17-Jährige spricht fließend Arabisch und Französisch sowie gut Englisch. An seinem Niederländisch muss er nach eigener Aussage noch arbeiten. Nach Belgien kam die Familie 2014 auf der Flucht vor dem Krieg. Als die Bomben auch in Beirut einschlugen, beschloss Vater Boutros Bidan, die Familie nach Europa zu bringen. Beim Jugend Cup auch dabei war Fadis kleiner Bruder Giorgio, der ihm als Sparringspartner diente. Die Familie steckt alles was sie hat in die Karriere von Fadi. Und Boutros ist sich sicher: „Er schafft den Sprung ins Profi-Tennis.“

Auffällig in diesem Jahr waren die vielen Spielerinnen und Spieler, die in südspanischen Akademien trainieren. Eine davon ist Roisin Gielheany, eine bleiche Australierin mit unübersehbaren irischen Wurzeln. Sie schaffte es, in der ersten Runde eine junge Dame mit berühmtem Namen zu besiegen: Maeli Monfils, die kleine Schwester des großen Gael Monfils. Im Doppel schaffte es die eher schüchterne Französin an der Seite von Sonja Zhiyenbayeva immerhin bis ins Halbfinale, in dem sie wiederum an der Australierin und ihre britisch-chinesischen Partnerin Mingge Xu scheiterte.